Paul Haustein absolvierte seine erste Ausbildung ab 1896 an der Dresdner Kunstgewerbeschule, wo er Bruno Paul kennen lernte. Dem Besuch der Kunstgewerbeschule in München schloss sich bis 1899 ein Studium der Malerei an der dortigen Akademie der Bildenden Künste an. Seine ersten selbstständigen Arbeiten entstanden 1898 für die Zeitschrift „Jugend“ sowie 1899 für die „Vereinigten Werkstätten für Kunst im Handwerk“ in München. Daneben arbeitete Haustein für verschiedene Manufakturen in München, Dresden und Heilbronn als Entwerfer – in München u. a. für die keramische Manufaktur seines späteren Kollegen an der Künstlerkolonie Darmstadt, Jakob J. Scharvogel. Im Herbst 1903 wurde er nach Darmstadt an die Künstlerkolonie berufen. Im gleichen Jahr wurde Haustein auf der Weltausstellung in St. Louis für seine Arbeiten ausgezeichnet. Im Auftrag der Hessischen Regierung verbrachte er einige Zeit in Oberhessen. 1905 wurde er als Leiter der Metallwerkstätten an die Königlichen Lehr- und Versuchswerkstätten der Kunstgewerbeschule nach Stuttgart berufen, wo er als Professor drei Jahrzehnte tätig war. Zudem leitete er 1907/08 die Meisterkurse des Bayerischen Landesgewerbeamtes in Nürnberg. In den folgenden Jahren nahm er an zahlreichen nationalen und internationalen Ausstellungen teil (Weltausstellung Brüssel 1910, Werkbund-Ausstellung Köln 1914) und war hauptsächlich mit Metallarbeiten – meist in Verbindung mit Innenarchitekturaufgaben – beschäftigt.